Die MINI-mob:

Die Historie
Die Idee zu der MINI-mob Antenne kam aus dem Wunsch heraus, auf KW "fahrmobil" qrv zu sein, ohne zu
sehr "aufzufallen". Nachdem ich schon jahrelang erfolgreich mit der "Hustler" qrv war, und dabei feststellte,
dass bei der Montage auf dem Wagendach die Strahlungsleistung der Antenne um 10dB höher war als bei der
Montage an der Stoßstange, sollte nun etwas "kleines", aber mindestens genau so effizientes her.

Die Idee
Nachdem ich beim portablen Betrieb mit den Micro-vert Antennen nach DL7PE sehr gute Erfahrungen
gemacht hatte, sollte meiner Meinung nach der Betrieb mit diesem Antennenkonzept auch direkt auf
dem Autodach ohne resonantem Gegengewicht möglich sein.

Die Antenne
Die Funktion der MINI-mob ist generell als Serienresonanzkreis zu sehen. Die Kapazität "OBEN" ist der
Strahler und die Spule "UNTEN" bringt das Ganze zur Serienresonanz. Die Schwierigkeit war nun zu
erkennen, ob es irgendwelche Zusammenhänge
zwischen dem Schlankheitsgrad des Strahlers und / oder
des L / C Verhältnisses auf den Wirkungsgrad der Antenne gibt. Nach vielen Versuchen ist jetzt die
"Effizienz" der MINI-mob gleich oder sogar besser als die der Hustler Antennen, ohne jedoch noch
"Ungetüme" auf dem Wagendach spazieren fahren zu müssen.
Wie man aus dieser Beschreibung sicherlich sofort erkennen kann, ist die MINI-mob eine Mono band Antenne.

Die Entwicklung
Im Jahr 2000 hatte ich die ersten Versuche und Messungen im heimischen Garten vorgenommen und dabei
grundlegende Erfahrungen gesammelt. Anbei zwei Bilder aus dieser Zeit. ( Bild 1 und Bild 2 )
Insgesamt habe ich bisher zehn Antennen gebaut und vermessen, drei für 40 m und vier für 20 m und je eine
für 17m, 15m und 10m.
Dabei habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:

1.  so viel wie möglich Kapazität in die Luft bringen, d.h. je dicker das Rohr ist, um so größer ist die
      Kapazität und um so höher ist die Feldstärke.
 2.  Einen möglichst großen Abstand zwischen Strahler und Autodach einhalten, damit die Kapazität
      zwischen Strahler und Dach möglichst klein ist (Stichwort Totkapazität), d.h. die Spule möglichst
      lang machen. Dabei sollten aber die Spulenverluste möglichst klein halten werden.
3.  Eine Mindestlänge des Strahlers sollte nicht unterschritten werden, um das Verhältnis von Kapazität zu
     Totkapazität möglichst groß zu halten.
4. Das L / C Verhältnis sollte möglichst klein sein, denn je kleiner dieses Verhältnis ist, um so höher ist die
    nutzbare Bandbreite.
Wie man also leicht aus den Erfahrungen erkennen kann, sollte die ideale Antenne möglichst lang, möglichst dick
und möglichst hoch über dem Autodach sein. Das bedeutet, man Muss also einen Kompromiss machen zwischen
dem Materialaufwand und dem damit erzielbaren Antennengewinn (siehe Tabelle 1)

Die Ausführung

Nachfolgend nun einige Daten und Bilder zu den Antennen

.
Tabelle 1 Messdaten der MINI-mob Antennen

Die Antennen werden am unteren Ende der Spule über einen 1:6 UnUn mit 50 Ohm eingespeist, da bei
bei den Antennen der Widerstand am Einspeisepunkt reell ca. 8 - 9 Ohm beträgt. Die Abstimmung auf die
genaue Resonanzfrequenz erfolgt durch einen Abstimmstab mit 10 mm Durchmesser und 20 cm Länge an
der Spitze der Antenne.

Einige Erfahrungen habe ich inzwischen auch mit der Anpassung gesammelt. Die erste Anpassung waren 9 Windungen
mit Cul-Draht 1,5mm Durchmesser. Die Anzapfung war bei 3,5 Windungen. Das SWR war so einigermaßen zufriedenstellend
und die QSO´s begeisternd. Die Ernüchterung kam dann, als ich dann mit meinem FA-Netzwerktester dann konkrete Daten
hatte: Eine Katastrophe!!! Nach vielen Experimenten und Messungen habe ich jetzt eine Anpassung gefunden, die einiges
verspricht, die Praxis wird es zeigen! Die neuen Daten sind 5 Wdg mit 2x2,5mm², Anzapfung bei 2 Wdg. Details sind unten
ersichtlich und die Messdaten sind in die Vergleichstabelle eingearbeitet worden.
Die Feldstärkemessungen wurden im März 2012 direkt am Strand in Andalusien gemacht, um möglichst wenig
Beeinflussung durch die Umwelt zu haben (siehe Bild unten).


Tabelle 2 Vergleichsmessungen der MINI-mob Antennen mit anderen Antennen

Bei der Auswertung der Tabelle betreff der Effizienz möchte ich einen eventuellen Kritikpunkt vorwegnehmen.
Die Messungen der Mini-Mob sind immer inklusive der Anpassung vorgenommen worden. Leider sind Anpassungen
immer mit Verlust behaftet und insbesondere je breitbandiger sie sind. In diesem Fall beträgt die Einfügungsdämpfung
der Anpassung von weniger als 0,5 dB bei 7 MHz bis zu 2 dB bei 30 MHz. Hier habe ich leider bisher keine bessere
Lösung gefunden und deshalb diesen Verlust in der Messung belassen.
 

20 Meter Antenne
Abmessungen

Strahler: ............... Alurohr
Durchmesser:....... 22 mm
Länge:.................... 53 cm
Spule:............... PVC-Rohr
Durchmesser:........ 25 mm
Länge:................. 26 cm
Windungen: ..................61
Draht:............. 1,5mm Cul

40 Meter Antenne
Abmessungen

Strahler: ............... Alurohr
Durchmesser:....... 22 mm
Länge:.................... 76 cm
Spule:.............. PVC-Rohr
Durchmesser:....... 32 mm
Länge:.................... 35 cm
Windungen:.................108
Draht:............. 1,5mm CuL

Die Anpassung
UnUn als Spartrafo
Kern:......FT 140-43
Windungen:.........5
Anzapfung bei:.....2
Draht:......... 2x2,5mm²
zusätzliche Alufolie unter den Gummi
geklebt und mit dem Fuß verbunden
erbrachte eine deutliche Verringerung
der Erdungsverluste.

Die Messungen
Die Feldmessungen wurden in 20 m Entfernung und 5 m Höhe mit einem log. Feldstärkemesser 100mV / dB und einer E-Feldsonde vorgenommen.
Die SWV- Messungen wurden auf dem Autodach, direkt am Fußpunkt, über 30 cm Kabel RG223 mit dem FA-NWT1 vorgenommen.

Wer jetzt Lust bekommen hat, die Antenne selbst zu bauen, und evtl. sie auch für weitere Bänder
berechnen und bauen will, für den stelle ich hier sowohl ein EXCEL-Sheet
als auch eine Konstruktionszeichnung zum Download zur Verfügung.

MINI-mob.xls

MINI-mob Konstruktion

 

Nun viel Spaß und viel Erfolg beim Nachbauen.
73 es 55 es gd dx beim "Fahr-mobil"!
de DL2MHW Harald